Streuobstwiesenprojekt

Streuobstwiesen stellen eine traditionelle Form des Obstbaus dar; sie sind historisch gewachsene Kulturlandschaften. Auf Ihnen stehen in der Regel hochstämmige Obstbäume unterschiedlichster Arten und Sorten, die meist ohne synthetische Behandlungsmittel bewirtschaftet werden. Viele Tier- und Pflanzenarten, die in den intensiv genutzten landwirtschaftlichen Kulturen bereits zerstört wurden, haben hier ihren Lebensraum gefunden.

Auch im Frankfurter Grüngürtel finden sich Streuobstwiesen. Bereits 1995 wurde ein Obstpfad im Landschaftsschutzgebiet "Regionalpark Rhein-Main" nördlich der Nidda zwischen Rödelheim und Frankfurt-Höchst im Sossenheimer Unterfeld eingerichtet, der sich seit 2008 in neuer Erscheinung sowie geänderter Streckenführung präsentiert. Das gesamte Unterfeld umfasst ca. 372 Hektar. Für den 4.5 km langen Rundweg mit seinen 16 Stationen, die weitergehende Informationen - nicht nur zum Thema Streuobstwiesen mittels kleiner Schautafeln vermitteln - benötigt man ohne Pausen etwa 2 Stunden.

Der Obstpfad ist mit dem ÖPNV, Buslinien 50, 55 und 58, Haltestelle "Sossenheimer Kirchberg" erreichbar. Direkt an dieser Haltestelle liegt die Stadtteilbibliothek Sossenheim, hier ist, ebenso wie im Sossenheimer Volkshaus in der Siegener Straße und im Umweltamt der Stadt Frankfurt am Main kostenlos die Wanderkarte "Der Sossenheimer Obstpfad im Frankfurter Grüngürtel" erhältlich.

Diese Karte enthält nähere Informationen über die einzelnen Stationen des Obstpfades wie zum Beispiel die Obstartenwiese, einen ehemaligen Baumacker oder den Speierling. Diese in Deutschland seltene Wildobstbaumart wird in Frankfurt und Umgebung wegen ihrer Bedeutung für die Apfelweinherstellung schon seit langem angepflanzt. Aufgrund des hohen Gerbsäuregehaltes schmecken die Früchte außerordentlich sauer und bitter.

Seit 1991 pflegt der BUND Ortsverband Frankfurt-West eine von der Stadt Frankfurt am Main gepachtet Streuobstwiese im Sossenheimer Unterfeld. Diese Pflege, die von den Mitgliedern des Ortsverbandes ehrenamtlich durchgeführt wird, ist sehr zeitintensiv und Bedarf auch professioneller Unterstützung, wenn es zum Beispiel um die Pflege des alten Baumbestandes geht oder wenn zur Verbesserung der Bodenstruktur und damit zur Erhöhung der Artenvielfalt eine Bodenbearbeitung mit entsprechenden Gerätschaften durchgeführt werden muss.

Die wunder-Stiftung unterstützt die Aktivitäten des Ortsverbandes Frankfurt-West und übernimmt in 2009 sämtliche Kosten, die für die Pflege des alten Baumbestandes und der Bodenbearbeitung entstehen. Außerdem übernimmt die Stiftung sämtliche Kosten für die in diesem Jahr notwendigen Neuanpflanzungen.